Symptome Essstörungen
Man unterscheidet unterschiedliche Formen von Essstörungen
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Magersucht (Anorexia nervosa)
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Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa)
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Esssucht (Binge eating disorder)
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Mischformen (atypische Essstörung)
Die verschiedenen Essstörungen
Magersucht
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Gewichtsverlust von 20% innerhalb kurzer Zeit (ca. 3-4 Monate) z.B. 12 kg bei ursprünglichen 60 kg und einer Größe von 1,70 m -
Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch streng kontrollierte und eingeschränkte Nahrungsaufnahme, übertriebene körperliche Aktivitäten, selbst induziertes Erbrechen oder Abführen (anfallartig) -
Ständiges, übertriebenes gedankliches Kreisen um Nahrung und Körperschema. -
Extreme Angst vor Gewichtszunahme -
Körperschemastörung (der eigene Körper wird immer als fett wahrgenommen, auch wenn schon deutliches Untergewicht besteht) -
Perfektionismus -
Hyperaktivität -
Fehlende Krankheitseinsicht -
Ausbleiben der Monatsblutung
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Fehlender Kontakt zum Körper und dessen Bedürfnissen. -
Der Körper wird als Feind erlebt und bekämpft -
Ständiges Wiegen und sich zu dick fühlen -
Der Kopf kontrolliert und steuert -
Kontrolle vermittelt das Gefühl, autonom und selbständig zu sein. -
Manchmal übertriebene Sparsamkeit und extremer Reinlichkeitssinn, Ablehnung jeglicher lustbetonter Betätigung, eine ausgesprochen spartanische Lebensweise. -
Rückzugsverhalten -
Schwarzweißdenken und depressive Verstimmungen. -
Ritualisiertes Essverhalten -
Extrem langsames Essen, extrem heiß oder kalt essen -
Verzehr von Baby- oder Kindernahrung, breiige Kost -
Bevorzugung von kalorienarmen Nahrungsmitteln und Getränken, meist sehr einseitige Nahrungsauswahl -
Essen vortäuschen, kauen und ausspucken -
Kochen, backen, Rezepte sammeln und andere zum Essen animieren -
Vieles im Stehen machen -
Sich Kälte aussetzen -
Exzessiv Sport treiben -
Tragen von schweren Taschen/Rucksäcken -
Die Betroffenen verweigern sich über lange Zeit, sich ihre Krankheit einzugestehen
Bulimie
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Andauernde, übertriebene Beschäftigung mit Figur und Gewicht -
Krankhafte Furcht davor, dick zu werden -
Scharf definierte, sehr niedrige persönliche Gewichtsgrenze -
Mindestens zwei Essattacken pro Woche in einem Zeitraum von über drei Monaten. -
Dabei schnelle Aufnahme großer Mengen meist leicht verzehrbarer und kalorienreicher Nahrungsmittel -
Das Gefühl des Kontrollverlustes über das Essverhalten während der Anfälle.
Im Anschluss versuchtes Rückgängigmachen der Kalorienzufuhr über:
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selbst herbeigeführtes Erbrechen -
Medikamentenmissbrauch (z.B. Abführmittel, Entwässerungstabletten…), -
strenge Diäten / Fastenphasen -
übermäßige körperliche Betätigung
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Typische Verhaltensweisen bei Bulimie sind
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Essverhalten in der Öffentlichkeit ist kontrolliert -
Auswahl von light- und fettarmen Produkten für die Mahlzeiten, die "offiziell" gegessen werden und im Körper bleiben -
Trennen in erlaubte und verbotene Lebensmittel -
Einkauf großer Mengen billiger, leicht verzehrbarer Lebensmittel für die Essanfälle -
Schlingendes Essen bei den Essanfällen -
Horten von Lebensmitteln mit gleichzeitiger Angst davor, Lebensmittel zu Hause zu haben -
Keine geregelten Mahlzeiten -
Nach außen hin funktioniert alles perfekt, die Fassade stimmt -
Bulimie ist schambesetzt und heimlich -
Selbstekel, das Gefühl, abnorm zu sein -
Soziale Isolation, Vernachlässigung von Interessen, depressive Verstimmungen -
Viele sportliche Aktivitäten
Binge eating disorder
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Übermäßig schnelles Essen, Schlingen -
Essen bis zu einem belastenden Völlegefühl -
Essen von großen Nahrungsmengen ohne körperliches Hungergefühl -
Allein essen aus Scham -
Ekel, depressive Verstimmungen und Schuldgefühle nach dem Essen -
Die bei den Essanfällen aufgenommene Nahrung wird im Körper behalten; Aktivitäten, um die Kalorien auszuscheiden oder abzutrainieren, bleiben aus.
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Häufige Heißhungeranfälle, dabei werden große Mengen von Lebensmitteln verzehrt. -
Gestörtes Essverhalten zwischen den Essanfällen (abwechselnd restriktives und unkontrolliertes Essen) -
Fehlende Regelmäßigkeit bei der Ernährung -
Häufiges Diäthalten und Abbruch von Diäten -
Störung der Hunger- und Sättigungswahrnehmung -
Geringe körperliche Bewegung und Aktivität -
Bevorzugen bewegungsarmer Freizeitbeschäftigungen wie fernsehen und Computer spielen -
Herunterschlucken von Gefühlen (Ärger, Wut, Traurigkeit, Freude)
